Geschichte Bickel-Bild

Bis in die 60er Jahre hing in der evangelischen Christuskirche in Donauwörth ein großes Gemälde, das die Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon darstellt. Im Zuge der Umbaumaßnahmen und der Erweiterung der Kirche 1962 wurde das Bild abgehängt und auf dem Kirchendachboden gelagert. Niemand wusste mehr, wer es gemalt hatte. Es geriet in Vergessenheit und wurde durch Firnissablagerungen immer dunkler.

Um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert lebte und arbeitete im fränkischen Mönchsroth 35 Jahre lang der evangelische Pfarrer Georg Bickel. Sein Hobby war die Malerei. Er fertigte viele Kopien bekannter Gemälde, schuf auch eigene Werke. Von ihm stammt auch das Gemälde der Donauwörther Christuskirche. Der Fabrikant Loeffellad stiftete es seiner Gemeinde zum 400jährigen Reformationsjubiläum im Jahr 1917.

Dem derzeitigen Mönchsrother Pfarrersehepaar Anette und Gunther Reese ist es zu verdanken, dass das Donauwörther Bild wieder entdeckt wurde und die ihm gebührende Wertschätzung erfährt. Die beiden haben sich zur Aufgabe gemacht, die Werke ihres Vorgängers zu sammeln und ausfindig zu machen. Bei ihren Recherchen stießen sie auf Aufzeichnungen, die nach Donauwörth und letztlich auf den Dachboden der Christuskirche führten. Pfarrer Gunther Reese, ein Studienkollege von Dekan Johannes Heidecker, knüpfte die Kontakte, der Vertrauensmann des Kirchenvorstandes, Joachim Hensold verfolgte die Spur und der Kirchenvorstand der Kirchengemeinde stimmte schließlich zu, dass das Bild als Leihgabe in der Klosterkirche zu Mönchsroth ausgestellt werden kann, aber auf jeden Fall im Besitz der Donauwörther evangelischen Gemeinde bleibt. Zur Eröffnung der Ausstellung waren nun Joachim Hensold und Dekan Johannes Heidecker in Mönchsroth und überbrachten im Namen der Donauwörther Gemeinde ein Grußwort.

Auf dem nachfolgenden Foto (von Günter Deiniger) ist das Gemälde an seinem Ausstellungsort zu sehen, darunter Pfarrer Gunther Reese, Dekan Johannes Heidecker, Pfarrerin Anette Reese , Joachim Hensold und die Regionalbischöfin des Kirchenkreises Ansbach – Würzburg Gisela Bornowski.

Text: Dekan Johannes Heidecker