Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Donauwörth

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Geschichte unserer Gemeinde – Folge 3 und 4

Die Anfänge unserer evangelischen Gemeinde in Donauwörth

Folge 3:
Die Nachricht, dass der König die Gründung eines protestantischen Vikariats in Donauwörth genehmigt hatte, wird die Donauwörther Evangelischen mit Stolz erfüllt haben. Mit großer Energie planten sie weiter. Vor allem musste das Vorhaben finanziell gesichert sein. Das königliche protestantische Konsistorium zu Ansbach verpflichtete sich, aus der Pfarrunterstützungskasse 200 fl (Gulden) für das Gehalt des zukünftigen Vikars zu stellen. Den Rest der Unkosten hatte die Gemeinde selbst zu tragen. Hierfür sollten Sammelbüchsen während der Gottesdienste aufgestellt werden. Außerdem konnte die junge Gemeinde auf viel Unterstützung aus anderen Gemeinden hoffen. Freiherr von Gaisberg war eigens zur Generalversammlung des Vereins der Gustav-Adolf-Stiftung nach Ulm gereist und hatte um Mithilfe gebeten. Über diesen Verein, der überregional tätig war, erhielten die Donauwörther viele Spenden.

Zu der Frage der Finanzierung kam das Problem, geeignete Räumlichkeiten für das Abhalten von Gottesdiensten zu finden. Der Magistrat beteiligte sich ungern an der Suche. Die Verantwortlichen der Gemeinde gaben jedoch nicht auf und konnten nach mehreren Fehlschlägen den Saal des Gasthauses „Zur Krone“ (heute K&L Ruppert) anmieten.

 

Folge 4:
Die Protestanten in Donauwörth hatten innerhalb eines Jahres mit großer Anstrengung eine eigene Filialgemeinde gegründet. Nun fehlte ihnen nur noch ein Geistlicher. Ludwig Eduard Preu aus Weißenburg – bisher Privatvikar in Wettringen – wurde zum Vikar in Donauwörth bestimmt und am 23. November 1860 in sein Amt eingeführt. Sein Dienstauftrag beinhaltete das regelmäßige Abhalten von Gottesdiensten, das Unterrichten der Kinder in evangelischer Religion und die Erledigung anfallender Kasualien wie Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse.

Dem neuen Vikar wurde als Kirchendiener der Schulgehilfe von Ebermergen zur Seite gestellt.

Das Gehalt des Vikars betrug 400 fl (Gulden) jährlich, die Wohnung eingeschlossen. 50 fl (Gulden) wurden im Jahr für niedere Kirchendienste ausgegeben.

Nachdem Herr Preu sich in Donauwörth häuslich niedergelassen und in sein Amt eingearbeitet hatte, konnte er am Samstag, den 30. Dezember 1860 zum ersten Gottesdienst einladen.

Der Dekan aus Ebermergen Gottlieb Schmidt weihte feierlich den Gottesdienstsaal im Gasthaus „Zur Krone“. Dank der großzügigen Spenden aus anderen Gemeinden war der Raum mit allem Notwendigen ausgestattet worden. Den Altartisch mit roter Bekleidung zierte ein Kruzifix und heilige Gefäße. Die Gemeinde Harburg hatte eine silberne Patene, einen wertvollen Abendmahlskelch und Taufzeug aus Zinn gestiftet. Am Ausgang des Raumes standen zwei Opferstöcke.

In diesem festlichen Rahmen hielt Vikar Ludwig Preu die erste Predigt vor seiner jungen evangelischen Gemeinde Donauwörth.

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